Auf der Grundlage ihres in Deutschland einzigartigen Geschäftsmodells und den Vorgaben der Hamburger Bürgerschaft, setzt die Flotte Hamburg eine konsistente Umweltstrategie um. Dadurch hat sich die städtische Flotte zu einem Innovationstreiber entwickelt, der Lösungen für eine emissionsarme Schifffahrt in Hamburg testet und umsetzt. Die Flotte Hamburg sieht sich in einer Vorbildfunktion sowohl für andere städtische Unternehmen als auch für private Schiffsbetreiber. Ziel ist es, die Emissionen von klima- und gesundheitsgefährdenden Luftschadstoffen wie Kohlendioxid (CO2), Stickoxid (NOX), Schwefeloxid (SOX) und Rußpartikeln (PM) durch einen umweltbewussten Einsatz der Schiffe nachhaltig zu reduzieren. Die Flotte Hamburg hat daher eine konsistente Umweltstrategie entwickelt, die von einem praxisorientierten 5-Säulen-Konzept getragen wird.
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Die Flotte hat den Abgasausstoß von Schiffen schnell und direkt gesenkt, indem sie ihre Motoren auf synthetische Kraftstoffe umgestellt hat. Durch den Einsatz des emissionsarmen Kraftstoffes GTL (Gas-to-Liquid) erreichte die Flotte Hamburg rasch kontinuierliche Reduktionen. Die Treibstoffe emittieren heute deutlich weniger Stickoxide und erheblich weniger Feinstaub, je nach Motorkonfiguration. Bei Testfahrten konnte, etwa durch den Einsatz von GTL der PM-Ausstoß um 50 Prozent und der Ausstoß von Stickoxiden um zehn Prozent im Vergleich zum Diesel verringert werden.
Auch die jüngste Entscheidung der Stadt Hamburg, im Hafen die weltgrößte Wasserstoffelektrolyseanlage mit einer Leistung von 100 Megawatt zu bauen, könnte dabei unterstützen, Wasserstoff als neuen Antriebsstoff für Schiffe schneller und verlässlicher nutzbar zu machen.
Wasserstoff könnte auf Schiffen in Hamburg auf drei unterschiedlichen Wegen eingesetzt werden:
Die Herausforderung für das Flottenmanagement: Die Schiffe weisen – aufgrund ihres variierenden Alters und ihrer Betriebsdauer – einen unterschiedlichen technischen Stand auf. Zur Modernisierung der Flotte sind daher ein bis zwei Neubauten pro Jahr vorgesehen.
Grundsatz der Flotte Hamburg ist: Die neuen Schiffe sollen mit möglichst emissionsarmer Technologie ausgestattet werden und mindestens die EU Stage V erfüllen. Die Flotte Hamburg hat mit dem Feuerlöschboot „Branddirektor Westphal“ bereits ein neues Schiff dieser Art in Betrieb nehmen können. Diese Ersatzbeschaffung ist – wie alle in Zukunft geplanten Schiffsneubauten – mit umweltschonenden Rußpartikelfiltern (RPF) und Stickoxidkatalysatoren (SCR) ausgestattet.
Emissionsreduzierend wirkt auch die Nachrüstung von Schiffen im Bestand – mit Systemen der Abgasnachbehandlung oder durch einen nachträglichen Einbau von Hybridantrieben können Feinstaub-Partikel und Stickoxid um über 90 Prozent reduziert werden. Interessant ist: Die Einspareffekte dieser Modernisierungen erhöhen sich weiter, wenn sie mit dem Einsatz von GTL kombiniert werden.
Die Flotte Hamburg sieht sich als Testfeld für neue Antriebskonzepte und fördert diese Technologien. Konkret werden etwa die neuen Löschboote, deren Bau Anfang 2021 abgeschlossen sein soll, mit batteriegepufferten dieselelektrischen Hybridantrieben (Plug-in-Hybride) aus¬gerüstet. Damit können diese Schiffe 90 bis 120 Minuten rein elektrisch und emissionsfrei betrieben werden.
Die Flotte Hamburg denkt aber schon weiter. Für den Hamburger Hafen hat sie umsetzungsreife Pläne für den Bau einer Barkasse mit Brennstoffzellenantrieb entwickelt. Auch ist die Flotte Hamburg seit 2018 Teil des internationalen Forschungskonsortiums HyMeth Ship, das sich zum Ziel gesetzt hat, ein nahezu emissionsfreies Seeschiff zu entwickeln.
Emissionen können auch dadurch eingespart werden, dass die Schiffe der städtischen Flotte umweltfreundlicher gefahren werden. Die Flotte Hamburg hat über 90 Prozent der eigenen Schiffsführerinnen und Schiffsführer im energieeffizienten Schiffsbetrieb schulen lassen. Mit einem umsichtigen Betrieb der Schiffe werden drei bis sieben Prozent Emissionen pro Fahrt eingespart.